Fällen der Bäume nach Protest gestoppt
Fällen der Bäume nach Protest gestoppt
VON Michael Tempel, 28.01.05, 22:04h, aktualisiert 28.01.05, 22:06h
Halle/MZ. Nach heftigen Protesten von Bürgern und Umweltschützern ist das Fällen von Linden in der Fiete-Schulze- und in der Otto-Stomps-Straße in Halle vorerst ausgesetzt worden. Wie Klaus Pankow vom städtischen Presseamt am Freitag bestätigte, habe Umwelt-Dezernent Eberhard Doege den umgehenden Fällstopp verfügt.
In den beiden Straßen im Osten der Stadt sollen etwa 30 Linden gefällt werden. Grund sind Bauarbeiten im Auftrag der Halleschen Wasser- und Abwasser GmbH (HWA), die neue Abwasserleitungen verlegen lassen will. Um die Straßen während der Arbeiten - sie sollen bis Jahresende dauern - nicht komplett sperren zu müssen, soll der Verkehr an den Baugruben auf Behelfsspuren vorbeigeführt werden. Laut HWA sind die Bäume diesen Spuren im Weg. Inzwischen sind bereits neun Linden gefallen.
Anrufe und Faxe
"Jetzt soll noch einmal geprüft werden, ob wirklich alle Bäume gefällt werden müssen", sagte Pankow. Hintergrund für den Fällstopp waren nach MZ-Informationen unter anderem zahlreiche Protestanrufe im Rathaus. Und auch der Kreisverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) hat am Freitagmorgen Faxe an Oberbürgermeisterin Ingrid Häußler (SPD), Dezernent Doege sowie Umweltamtsleiterin Ute Balleyer verschickt mit der Forderung, das Fällen umgehend zu stoppen. Offensichtlich blieben die Argumente der Fäll-Gegner nicht ungehört: So wurde bezweifelt, dass die Baugruben in geplanter Breite angelegt und dass die Bäume wirklich beseitigt werden müssen.
Kritikern war die Lindenallee in der Fiete-Schulze-Straße ein neuerlicher Beleg dafür, dass in der Stadt immer schneller die Säge an Bäume angesetzt werde. "Es gibt ein immer radikaleres Vorgehen gegen Bäume", meinte Klaus-Ludwig Röder, der als ehrenamtlicher Helfer der Unteren Naturschutzbehörde der Stadt aktiv ist. "Das häuft sich mit den fragwürdigen Fällungen", sagte auch BUND-Chef Ralf Meyer.
Beide sowie der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder forderten die Reaktivierung der so genannten Baumschutz-Kommission. In dem Gremium können neben Amtsmitarbeitern auch Ehrenamtliche über strittige Fällungen befinden.
Ein Ehrenamtlicher
Laut Pankow arbeitet zurzeit ein einziger Ehrenamtlicher in der Kommission mit. "De facto gibt es die Kommission nicht." Freiwillige seien aber immer willkommen. Informationen gebe es unter Telefon 0345 / 22 14 674.
http://www.mz-web.de/artikel?id=1105631139025
VON Michael Tempel, 28.01.05, 22:04h, aktualisiert 28.01.05, 22:06h
Halle/MZ. Nach heftigen Protesten von Bürgern und Umweltschützern ist das Fällen von Linden in der Fiete-Schulze- und in der Otto-Stomps-Straße in Halle vorerst ausgesetzt worden. Wie Klaus Pankow vom städtischen Presseamt am Freitag bestätigte, habe Umwelt-Dezernent Eberhard Doege den umgehenden Fällstopp verfügt.
In den beiden Straßen im Osten der Stadt sollen etwa 30 Linden gefällt werden. Grund sind Bauarbeiten im Auftrag der Halleschen Wasser- und Abwasser GmbH (HWA), die neue Abwasserleitungen verlegen lassen will. Um die Straßen während der Arbeiten - sie sollen bis Jahresende dauern - nicht komplett sperren zu müssen, soll der Verkehr an den Baugruben auf Behelfsspuren vorbeigeführt werden. Laut HWA sind die Bäume diesen Spuren im Weg. Inzwischen sind bereits neun Linden gefallen.
Anrufe und Faxe
"Jetzt soll noch einmal geprüft werden, ob wirklich alle Bäume gefällt werden müssen", sagte Pankow. Hintergrund für den Fällstopp waren nach MZ-Informationen unter anderem zahlreiche Protestanrufe im Rathaus. Und auch der Kreisverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) hat am Freitagmorgen Faxe an Oberbürgermeisterin Ingrid Häußler (SPD), Dezernent Doege sowie Umweltamtsleiterin Ute Balleyer verschickt mit der Forderung, das Fällen umgehend zu stoppen. Offensichtlich blieben die Argumente der Fäll-Gegner nicht ungehört: So wurde bezweifelt, dass die Baugruben in geplanter Breite angelegt und dass die Bäume wirklich beseitigt werden müssen.
Kritikern war die Lindenallee in der Fiete-Schulze-Straße ein neuerlicher Beleg dafür, dass in der Stadt immer schneller die Säge an Bäume angesetzt werde. "Es gibt ein immer radikaleres Vorgehen gegen Bäume", meinte Klaus-Ludwig Röder, der als ehrenamtlicher Helfer der Unteren Naturschutzbehörde der Stadt aktiv ist. "Das häuft sich mit den fragwürdigen Fällungen", sagte auch BUND-Chef Ralf Meyer.
Beide sowie der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder forderten die Reaktivierung der so genannten Baumschutz-Kommission. In dem Gremium können neben Amtsmitarbeitern auch Ehrenamtliche über strittige Fällungen befinden.
Ein Ehrenamtlicher
Laut Pankow arbeitet zurzeit ein einziger Ehrenamtlicher in der Kommission mit. "De facto gibt es die Kommission nicht." Freiwillige seien aber immer willkommen. Informationen gebe es unter Telefon 0345 / 22 14 674.
http://www.mz-web.de/artikel?id=1105631139025
Gobsch - 29. Jan, 09:43